Unsere vier Wirkungsbereiche – Humanitäre Hilfe, Menschen- und Frauenrechte, Entwicklungszusammenarbeit sowie Natur- und Artenschutz – sind eng miteinander verknüpft. Frauenrechte sind Menschenrechte, und der Schutz der Rechte indigener Gemeinschaften ist für die Bewahrung ihres kulturellen Erbes und Wissens unerlässlich.

Unter Berücksichtigung dieser wechselseitigen Beziehungen suchen wir nach innovativen Lösungen und ganzheitlichen Ansätzen, um die äusserst komplexen und dringenden Herausforderungen unserer Zeit anzugehen.

Humanitäre Hilfe

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Im Rahmen unserer Unterstützung für die humanitäre Hilfe wollen wir Leben retten, die Würde der Menschen wahren und das Leid derjenigen lindern, die von Konflikten, Naturkatastrophen und Krisen betroffen sind. Geleitet von den Grundsätzen der Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Gleichberechtigung und Verantwortung gegenüber betroffenen Gemeinschaften gehen unsere Bemühungen über die Bewältigung unmittelbarer Bedürfnisse hinaus und zielen darauf ab, Gemeinschaften zu stärken und ihre Resilienz durch einen lokal verankerten Ansatz zu fördern. Unsere Priorität gilt den wenig beachteten Krisen. Damit stellen wir sicher, dass die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen bei der Vorbereitung, Bewältigung und Erholung von Krisen die nötige Unterstützung erhalten.

Zu unseren Prioritäten zählen:

  • Leben retten und auf vernachlässigte Krisen aufmerksam machen. Wir liefern rasche lebensrettende Hilfe für Menschen in Not und setzen uns für die Sensibilisierung und Bedürfnisse der Menschen in vergessenen Krisen ein.
  • Schutz der Frauenrechte und Förderung der Gleichstellung in Krisen. Unsere humanitären Massnahmen berücksichtigen die besonderen Bedürfnisse von Frauen und Mädchen und fördern die Gleichstellung und die Rechte der Frauen in den von Krisen betroffenen Gebieten.
  • Stärkung der Resilienz gegenüber Konflikten, Klimawandel und Umweltzerstörung. Wir stärken die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften gegenüber diesen Bedrohungen und unterstützen diese dabei, sich besser auf Krisen vorzubereiten, sie zu antizipieren und zu bewältigen.
  • Förderung und Unterstützung lokal geleiteter humanitärer Massnahmen. Wir unterstützen lokale Organisationen und Gemeinschaften in Krisensituationen finanziell bei der Planung und Umsetzung humanitärer Massnahmen und entwickeln verantwortungsvolle gemeinschaftsbasierte Lösungen, die die Würde und Selbstbestimmung der lokalen Bevölkerung gewährleisten.

Menschen- und Frauenrechte

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Wir setzen uns für Menschenrechte ein und wollen so widerstandsfähige und integrative Bewegungen für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit aufbauen, die Gemeinschaften darin stärken, ihre Rechte zu verstehen, auszuüben und gegen Rechtsverletzungen vorzugehen. Wir unterstützen das internationale Rechtssystem und setzen uns dafür ein, die negativen Auswirkungen von Big Tech und der digitalen Revolution auf die Menschenrechte von uns allen zu bekämpfen. Unser Engagement für Frauenrechte beruht auf unserer Vision von einer vollständigen Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frauen ohne geschlechtsspezifische Diskriminierung, Gewalt, Unterdrückung und Ausgrenzung. Wir arbeiten mit Organisationen zusammen, welche die Ursachen von Ungleichheiten und Diskriminierung bekämpfen und dadurch patriarchalische und andere negative Machtstrukturen abbauen. In unseren Tätigkeiten in allen Wirkungsbereiche sind die Menschenrechte und die Gleichberechtigung von Frauen ein zentraler Punkt.

Unsere Prioritäten im Bereich der Menschenrechte sind:

  • Zugang zum Rechtssystem und Rechenschaftspflicht durch die Beobachtung und Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen, einen besseren Zugang zu nationalen, regionalen und internationalen Rechenschaftsmechanismen sowie zu juristischen Ressourcen und Vertretungen, insbesondere für marginalisierte Gemeinschaften und Menschen, die vom Justizsystem ausgeschlossen sind.
  • Bekämpfung von Marginalisierung, Ungleichheit und Diskriminierung durch einen besseren Zugang zu rechtlichen, psychosozialen und protektiven Diensten für schutzbedürftige Gemeinschaften und mehr Selbstbestimmung bei der Ausübung ihrer Rechte.
  • Stärkung der digitalen Rechte und des technologischen Umfelds, um einen offenen, transparenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Informationen und Technologien zu sichern. Dabei beleuchten wir die Folgen des digitalen und technologischen Fortschritts auf die Menschenrechte und setzen uns für digitale Standards ein.
  • Aufbau von widerstandsfähigen Menschenrechtsbewegungen, indem die Arbeit und Kapazitäten von Menschenrechtsorganisationen und -verteidigern gestärkt wird, sie mehr Gehör erhalten und dafür gesorgt wird, dass schwere Menschenrechtsverletzungen auf allen Ebenen dokumentiert, vertreten und angegangen werden.

Unsere Prioritäten im Bereich Frauenrechte sind:

  • Förderung der gesetzlichen Gleichstellung von Frauen/Mädchen und Männern/Jungen in Ländern/Regionen, in denen diskriminierende Gesetze/Praktiken bestehen. Über 2,5 Milliarden Frauen und Mädchen sind weltweit von diskriminierenden Gesetzen betroffen und haben keinen rechtlichen Schutz (UN Women) – besonders bei den Themen Schutz vor Gewalt, Heirats- und Scheidungsrechte, Erbschaft, Eigentum, Beschäftigung und persönlicher Status, einschliesslich ihrer Rechte in Bezug auf Reisen, Staatsbürgerschaft und Teilhabe am öffentlichen Leben. Um nachhaltige Fortschritte und die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen, sind umfassende Gesetzesreformen und die Aufhebung diskriminierender Gesetze notwendig.
  • Verbesserter Zugang zum Justizsystem für marginalisierte Frauen und Mädchen, besonders für diejenigen, die in Armut leben, kaum lesen und schreiben können und traditionell vom Justizsystem ausgeschlossen sind.
  • Gewalt gegen Frauen und Mädchen in allen Formen und Kontexten verhindern und beseitigen, da die Gewalt an Frauen und Mädchen die Machtdynamiken in unserer Gesellschaft am deutlichsten aufzeigt und eine weit verbreitete Verletzung der Menschenrechte darstellt. Weltweit sind 30 % der Frauen und Mädchen davon betroffen.
  • Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter und der Rechte der Frauen durch transformative Programme für Entwicklung, humanitäre Hilfe sowie Natur- und Artenschutz.

Entwicklungs­zusammenarbeit

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Durch unsere Entwicklungszusammenarbeit verbessern wir die Lebensgrundlagen und das Wohlergehen marginalisierter Gruppen. Dieser Ansatz integriert und ergänzt unsere Bemühungen in den anderen Wirkungsbereichen und setzt auf umfassende, gemeinschaftsgetragene Lösungen. Wir fördern die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, dem Privatsektor und den lokalen und nationalen Regierungen und setzen uns für einen nachhaltigen und integrativen Fortschritt ein.

Zu unseren Prioritäten zählen:

  • Stärkung des Unternehmertums durch ganzheitliche Ansätze bei der Berufsausbildung, dem Aufbau von wirtschaftlichen und persönlichen Kompetenzen, Mentoring und Zugang zu Finanzierungen. Um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und mehr Einkommensmöglichkeiten zu schaffen, braucht es innovative Lösungen.
  • Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern, Nahrungsmittelsicherheit zu schaffen und gefährdeten Kleinbauern und -bäuerinnen zu helfen. Dies umfasst den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, Strategien zur Vorbereitung und Bewältigung von Klimakrisen sowie neue Einkommensmöglichkeiten für landwirtschaftliche Familienbetriebe durch Forschung, Innovation und Kollaborationen.
  • Steigerung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit der Frauen durch die Anerkennung ihrer zentralen Rolle beim Familieneinkommen und der Armutsbekämpfung. Gleichzeitig muss die Chancengleichheit für Frauen und Mädchen gestärkt werden. Diese Initiativen unterstützen auch Männer und Jungen, sofern sie die Grundsätze der Inklusion und Gleichstellung der Geschlechter respektieren.
  • Verbesserung der Lebensbedingungen benachteiligter und marginalisierter Gruppen durch die Anerkennung von Bildungs- und Gesundheitsprogrammen als grundlegende Menschenrechte der indigenen Völker.

Natur- und Artenschutz

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Mit unserem Engagement für den Natur- und Artenschutz wollen wir Landschaften und Arten schützen, die biologische Vielfalt erhalten und die Gesundheit des Planeten stärken. Diese Arbeit erfolgt in Ergänzung zu unseren Bestrebungen in den anderen Wirkungsbereichen und setzt auf umfassende, wissenschaftlich fundierte und gemeinschaftsgetragene Lösungen, die Armut und Ungleichheiten bekämpfen. Hinsichtlich der zunehmenden Bedrohungen für Natur und Arten wollen wir die Finanzierung in diesem Bereich beschleunigen.

Zu unseren Prioritäten zählen:

  • Erhalt von Landschaften und Ökosystemen durch den Schutz von Nationalparks, Reservaten und Kultur- und Landwirtschaftsflächen, um die Umwelt zu erhalten und den Gemeinschaften innerhalb und ausserhalb der Schutzgebiete eine nachhaltige Lebensgrundlage zu gewähren.
  • Schutz bedrohter Arten, indem wir Bemühungen zum Erhalt wichtiger Schlüsselarten unterstützen, die für das Gleichgewicht der Ökosysteme und den Erhalt der Biodiversität zentral sind.
  • Besserer Schutz der marinen Ressourcen zur Stärkung der Biodiversität, Kohlenstoffspeicherung und Nahrungsmittelsicherheit.
  • Anerkennung der indigenen Völker als wichtige Hüter der Natur durch die Nutzung ihres traditionellen Wissens und die Unterstützung indigener Gemeinschaften bei Naturschutzbemühungen.

Spezialprojekte

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Zusätzlich zu den vier Wirkungsbereichen stellen wir auch Mittel für Projekte von besonderer Bedeutung für die Gründerin bzw. den Stiftungsrat bereit – insbesondere solche, die einen landschaftsbezogenen oder breit abgestützten Ansatz verfolgen oder sich thematisch in das Mandat der Stiftung eingliedern.

Ein Projekt wurde von Irène M. Staehelin-Schindler in ihrem Testament ausdrücklich festgehalten: Die Stiftung soll ein akademisches Zentrum an der Universität Zürich schaffen und langfristig unterstützen. Das Ziel des Zentrums ist es, die Ursachen für die systematische Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen auf der Welt aus anthropologischer und religiöser Sicht zu erforschen. Die entsprechenden Vereinbarungen mit der Universität Zürich wurden im November 2024 unterzeichnet.

Zu den Spezialprojekten gehört auch die langfristige Unterstützung zur Verbesserung der sozioökonomischen und soziopolitischen Situation der indigenen San im südlichen Afrika.

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